Mittwoch, 4. November 2015

"Was darfst du laut Lehrplan?" VS. "Was kannst du wirklich?/ Was traust du dir zu?"

Lehrplan VS. Können

"Nein, das kannst du doch nicht die Schülerin machen lassen! Die ist erstes Lehrjahr!"

SO WHAT?

Jeder kennt diese Mentoren, die sich strikt und ausschließlich an den Lehrplan halten. 
Das heißt in meinem Fall : Waschen, Vitalzeichen messen, Essen reichen. 
Und das 6 Wochen lang.

Nun ist es so, dass ich mich durch die wirklich guten Anleitungen meiner Kollegen enorm gesteigert habe und in meinem Handeln sehr sicher geworden bin.

Und schon kommt es zu dem Konflikt: Weiter nach Lehrplan oder der Schülerin doch mal mehr zu trauen?
Meiner Meinung nach ist es legitim, die Ressourcen der Schüler auszuschöpfen.  Wenn nach 2-3 Wochen die Grundpflege etc sitzt, warum sollte der Schüler seinen Horizont nicht schon erweitern? Warum auf der Stelle treten?
Hinzu kommt, dass eine umfassende Pflege nicht nur die Grundpflege umfasst. So fängt es schon damit an, dass ich in meinem Fall bspw keine Katheterpflege in der Schule hatte (eigentlich hatte ich nicht mal den IKM Wechsel oder das Anziehen von Patienten... ich glaube, man weiß auf was ich hinaus will...).
Auf meiner Station haben jedoch sehr viele einen Katheter. Soll ich also jetzt nur Pflichtprogramm machen und jedes mal den zuständigen Pfleger ran rufen? Meines Erachtens sehr unprodukiv, gerade in der Pflege ist produktives Arbeiten Gold wert! 
Also warum den Schüler nicht anleiten, gemeinsam üben und dann "einfach mal machen lassen"? 
So war es auch bei mir. 
Und nun sitzt die Katheterpflege perfekt, sinngemäß "Learning by Doing"

Es sollten wirklich mehr Mentoren so denken! Uns Schülern ist nicht geholfen 24/7 hinter der Schieberspüle zu stehen oder mal hier ein Bein zu waschen und dort mal einen Arm abzutrocknen! 
Lasst uns ran an den Speck, nur so können wir gute Pfleger werden!
Lernt uns und unsere Ressourcen kennen, traut uns auch etwas zu, leitet uns an. 

Oder um es auf den Punkt zu bringen: Sch**** einfach ab und zu mal auf den starren Lehrplan.


Gott sei Dank trauen mir 90 % meiner Kollegen viel zu, leiten mich an und lassen mich dann auch üben. Vielen Dank für dieses Vertrauen!

 

Die Zeit ist nur ein Wimpernschlag - Part II / Praxis

Und 1...2..3... in die Praxis reingestolpert.

Vor dem ersten Tag war ich furchtbar nervös. Ich hatte tierische Angst, zu versagen und mich nicht beweisen zu können....oder noch schlimmer, den Weg in die Pflege zu bereuen.

Die erste Frühschicht kam also. Und ich kam mir nie so falsch am Platz vor wie da. Im Schwesternzimmer angekommen wurde ich zwar mehr oder weniger freundlich begrüßt, aber das war es auch.
Ohne mir wenigstens kurz zu erzählen, was nun Phase sei, wurde mit der Übergabe los gelegt. Ich wusste nicht mal bei welchen Patienten ich genauer hin hören sollte, weil sich keiner als mein Mentor outen wollte.
Nach dem ich eine halbe Stunde Löcher in die Luft gestaunt hatte, wurde ich von einer Schwester aufgeklärt, ich gehöre zu ihr und es gehe nun los.

Ok....es geht los, "Ruhig bleiben, mach einfach das, was du gelernt hast"...
Im ersten Zimmer angekommen, kam ich mir einfach nur wie ein riesiger Ballast vor, ein Mensch, der nichts kann und nur dumm im Weg steht.  Meine Mentorin war mir da leider auch keine große Hilfe. Alles musste flott gehen, ich durfte nach den Vitalwerte messen nur das ein oder andere Körperteil waschen und/ oder abtrocknen, oder mal was halten / wegschmeißen,...
So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Auch der weitere Tag war (für mich) nur hektisch und ich hatte das Gefühl, dass ich eigentlich nur meiner Mentorin hinterherrenne, ohne zu wissen, warum überhaupt.
Ich möchte hier dieser Person aber keine Qualifikation absprechen! Ich glaube nur, dass sie den Spagat zwischen normalen Pflegetag und einen neuen Schüler anlernen nicht so gut gewachsen ist, wie andere. Ist aber auch nur meine subjektive Meinung.

Am dritten Tag bekam ich dann einen neuen Mentor... und das war die Wende. Er nahm sich an einem Vollpflege- Patienten über eine Stunde Zeit für mich, ließ mich waschen und berichtigte mich nur an den Stellen, an denen ich Fehler machte. Ich hatte endlich meinen ersten Patienten versorgt! Nicht nur Körperteile! Außerdem gab mein Mentor mir auch das Gefühl von " Es ist nicht schlimm, dass du noch nicht alles weißt. Hauptsache du nimmst dir Verbesserungsvorschläge an und bist immer  wissbegierig!"
Und das nahm ich mir an! Ich wurde von Tag zu Tag sicherer mit den Abläufen, den Umgang mit den Patienten und in meinem generellen Auftritt.
Das merkten auch meine Kollegen, denen ich an die Seite gestellt wurde. Also durfte ich nicht nur Waschen, so wie es der Lehrplan vorschreibt, sondern schon vieles mehr! Blutzucker messen; Wasser, Nahrung, Medis über die Magensonde verabreichen; Verbandswechsel; usw usw.
Ich hätte sogar schon eine nasale Magensonde legen und Blut abnehmen dürfen, wenn es sich angeboten hätte....weil es mir durch meine Leistung und mein Auftreten zugetraut wurde. Toll!

Vergleiche ich meine Anfangstage mit jetzt, bin ich sehr stolz und froh auf meine Entwicklung! Ich liebe meinen Beruf, auch wenn es manchmal hart ist.
Aber das gehört nun mal dazu!

Die Zeit ist nur ein Wimpernschag - Part I /Theorie

Die Zeit ist nur ein Wimperschlag.... so ist es! Unglaublich, dass ich mich schon seit fast 12 Wochen in der Ausbildung befinde. Die Zeit vergeht wie im Fluge und ich hatte neben Schule, Arbeit und etwas Freizeit keine Zeit für meinen Blog. 

Nun gehts aber los: DER ERSTE THEORIE- BLOCK

Mein erster Theorieblock begann am 01.09.2015. 
Der erste Schultag war nun gekommen und ich ziemlich aufgeregt, was und wer mich erwarten würde.
Als erstes sah ich diesen einen Zettel.... "Wer bin ich? Was will ich? Was erwarte ich?" usw... und meine Laune sank rapide. Oh nein! Vorstellungsspiel....

Gott sei Dank war es im nach hinein nur halb so wild. Es gab nur einen netten Stuhlkreis, bei welchem sich jeder mal vorgestellt hat.... keine pädagogisch wertvollen Spielchen. War also legitim ;)
 Danach kam das obligatorische Organisatorische. Wir bekamen unseren Praxis/ Schule/ Urlaubsplan , eine Rundführung und erste Instruktionen.

Am nächsten Tag begann dann auch die Schule.
Dazu gibt es eigentlich nicht so viel zu berichten. Natürlich ist es viel Input und ich muss echt sagen (und das, obwohl ich studiert habe), dass er der Stoff und unsere Tests nicht von schlechten Eltern waren. 

So gingen unsere ersten sechs Wochen ins Land. Erste Freundschaften wurden geschlossen, erste Antipathien fest gestellt. Aber so ist das nun mal... 
Trotzdem kann ich im Allgemeinen festhalten, dass meine Klasse meines Erachtens eigentlich ganz ok ist. Klar nerven ab und an Hinz und Kunz, aber so ist das nun manchmal.

Dann kam auch schon der letzte Tag im ersten Block. Angefühlt hat es sich irgendwie, als wäre es der letzte Tag vor den Ferien ;)
In der letzten Stunde bekamen wir die letzten Instruktionen für unseren ersten Einsatz, das Praxisheft und unseren Praxisauftrag. 
Wir wurden in das letzte Wochenende entlassen... mit freudigen, aber furchtbar aufgeregtem Gefühl. 

Montag, 31. August 2015

Tick Tack....die letzten Stunden bis zum Ausbildungsbeginn

Da sitze ich eben noch beim Vorstellungsgespräch und laufe kurz darauf freudestrahlend zu meinem Auto, um mich jetzt einen Tag vor Ausbildungsbeginn wieder zu finden.

Wo ist denn nur die Zeit zwischen April und August geblieben?! Wahnsinn!

Dank meiner Freunde und Familie habe ich noch einen tollen  freien Sommer erlebt, den vermutlich letzten für längere Zeit.

Vor einer Woche begann bei mir dann langsam die Nervösität. Natürlich freue ich mich wahnsinnig auf meine Ausbildung. Aber eine gewisse "Angst" schwingt auch mit.

...Wie wird der erste Tag?...
... Wie wird meine Klasse sein?...
... Hoffentlich finde ich schnell Anschluss/ 
gibt es einen Klassenzusammenhalt...
... Wie wird das Lehr-/ und Fachpersonal?...
...Schaffe ich das geforderte Pensum?...
...uvm...


Wahrscheinlich mache ich mir um das meiste umsonst so viele Gedanken. Bzw. wird es wohl jetzt gerade vielen meiner zukünftigen Klassenkameraden und Kollegen ähnlich gehen. Ich für meinen Teil bin zumindest froh, wenn der erste Tag morgen vorbei ist, und die erste Abspannung von uns allen (hoffentlich) abfällt.

Mein Umfeld versucht auch, mein Einstieg so "angenehm" wie möglich zu gestalten. Es gab tatsächlich zwei kleine Zuckertüten für den "Schulanfang" :) 





Meine Mutter hat sich besonders viel Mühe gemacht und versucht, meine Ausbildung widerzuspiegeln. So war neben ein paar Stiften, Post It´s, und Süßem auch eine Krankenschwester- Ente und ein "Blutspende- Beutel" (ja, das heißt so bei Amazon etc) in meiner Zuckerüte.

Heute Abend werde ich noch meine Tasche für morgen zurecht machen und mit meinem Freund einen gemütlichen TV- Abend haben, in der Hoffnung etwas abschalten zu können. Meinen Schul-/ und Arbeitsweg bin ich Gott sei Dank schon gestern abgefahren.

Morgen klingelt dann nach langer Zeit der Wecker mal wieder um kurz nach halb 6. 

Trotzdem freue ich mich.... Freude gemischt mit einer Menge Nervösität.



 

Samstag, 8. August 2015

Von der Bewerbung bis zum Ausbildungsvertrag

Hallöchen!

Jeder kennt´s, jeder, oder viele haben es schon durchgemacht. Die Suche nach einem Ausbildungs-/ Arbeitsplatz.
Kingt immer ganz simpel, aber es gibt eben doch die verschiedensten Hürden zu bewältigen.


Hürde Nummer 1: Die Bewerbung

 
Quelle: siehe Quellenverzeichnis

Das liebe Bewerbungsschreiben. Es gibt, so wage ich zu behaupten, niemanden der so ein Schreiben gern verfasst.

Verkauf dich gut! Erster Eindruck zählt! Zähle deine Stärken auf, aber bitte keine abgedroschene Standartbewerbung. Man sollte sich ja schließlich vom Rest abheben können!

"Tja, wie fängste sowas jetzt nur an?!", dachte ich mir. Meine letzte richtige Bewerbung war schließlich ca. 7 Jahre her. Und die war doch tatsächlich noch gut genug mit "Meine Stärken sind Pünktlichkeit, Teamfähigkeit etc pp". Darüber lachen sich heute die Personaler schlapp.

Das hieß also Recherche. Und ich habe doch tatsächlich bestimmt 2-3 Tage im Internet verschiedene Bewerbungen und "Schreibstile" zusammen gesucht. Alles, was ich damals in der Berufsvorbereitung in der 9./10. Klasse gelernt hatte, habe ich erstmal über Bord geworden und mir ist eines klar geworden:

Bewerbungsschreiben sind eine eigene Wissenschaft!

Meine Bewerbung war grob in folgende Punkte gegliedert:

1. Warum möchte ich diese Ausbildung anfangen (als kleine Einleitung)
2. Erste praktische Erfahrungen [x] check!
3.  "Ich möchte den Menschen gern helfen, weil...." ist der schlimmste Satz EVER, den man bringen kann, also habe diesen ganz charmant und etwas ausführlich umschrieben. Damit habe ich auch gleich nochmal meinen Wunsch, genau diese Ausbildung zu beginnnen, bestärkt
4. Meine Stärken, welche gleich mit berufsbezogenen Beispielen untermauert wurden.

Was soll ich sagen, die Bewerbung war wohl doch ganz gut, so dass ich bis auf eine Klinik bei allen anderen eine Einladung erhielt!

Hürde Nummer 2: Das Vorstellungsgespräch

 

 Und so schön ein Brief mit der Einladung auch ist, spätestens 1-2 Tage später wird man nervös. Bei mir hieß es also wieder Recherche non- stop. 
Unter anderem recherierte ich natürlich, ob es schon Erfahrungsberichte über die jeweiligen Vorstellungsgespräche in den Kliniken gab. Weiterhin schaute ich mir nun natürlich intensiver die Internetauftritte der verschiedenen Kliniken an.

Ingesamt war ich von ca. 10 Einladungen nur bei drei Gesprächen. Die ersten zwei Gespräche waren sehr unterschiedlich aufgebaut. Die einzige gemeinsame Komponente war, dass wir Bewerber in einer großen Runde begrüßt wurden, und uns die Klinik vorgestellt wurde. Das hieß für mich: Fakten umsonst auswendig gelernt!

Das erste Gespräch war sehr angenehm, meine Gegenüber waren sehr nett, und gaben einem das Gefühl von einem netten, ruhigen Gespräch. 
Das zweite Gespräch war furchtbar. Die beisitzende Oberschwester fiel mir ständig ins Wort- was in dem Alter einfach eine Frechheit ist!- was zur Folge hatte, dass ich meine Sätze nicht beenden konnte, und dadurch manchmal nur Satzfragmente kurz im Raum standen. Dadurch wurde ich öfters missverstanden. Außerdem brachte mich sowas komplett aus dem Konzept. Ich war froh, als ich draußen war. Und schon da war für mich klar: Diese Klinik wird nur Plan B bleiben!

Dann kam mein drittes und letztes Gespräch. Diese Klinik war von Anfang an mein Favorit.
Und schlimmer hätte dieser Tag nicht anfangen können. Ich stand im Stau, mein Navi lotste mich trotz mehrmaliger Kontrolle ins falsche Haus usw ...
Ich kam noch nie verspätet und so abgehetzt an wie da! Glücklicherweise bediente ich mich einer gaanz kleinen Notlüge ( ausnahmsweise). Aber schon am Empfang kam man mir ganz nett entgegen, ich solle erst mal in Ruhe ankommen, andere Bewerber seien gerade eh zum Gespräch. 

Dann kam die nächste vermeintlich kleine Katastrophe, welche - im Nachhinein betrachtet- gar nicht schlimm war. Man drückte mir ein A4- Blatt mit Fragen in die Hand. "Hier haben Sie kurz einen Test, ein wenig Mathe/ Deutsch/Bio/ Allgemeinwissen. Da war erstmal kurz Panik. Bis auf eine Frage konnte ich dann aber doch alles ausfüllen.
Danach wurde ich zum Gespräch gerufen. Und ich habe noch nie so ein entspanntes Gespräch erlebt. Das Eis brach schon, als wir feststellten, dass die eine Dame auch aus meinem Geburtsort kam. Im Gespräch wurde ich dann nach meinem Lebenslauf gefragt, ich berichtete und verkaufte mich anscheinend gut. Die letzte Frage war dann "Warum ist die heutige Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger und nicht mehr Krankenschwester?" Auch diese Frage schien ich zur Zufriedenheit beantwortet zu haben. Denn die beiden Damen lächelten und meinten nur: "Also von unserer Seite spricht nichts dagegen, wir würden Sie gern begrüßen!"
Und ich? Ich staunte nur, und fragte bestimmt 5 mal nach, ob ich die Ausbildung jetzt habe! Kein blödes Warten, wochenlang bangend zum Briefkasten. Sondern sofort die Zusage! Klasse!

Nach 2 Wochen hatte ich dann endlich den ersehnten Vertrag in der Post :)









 

Quellenverzeichnis:
Bild 1: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQeVU0Hj54UrxKesjxAyYFCq73wTzSDVKar_G7Mjz6gncSky100cA

Bild 2: http://www.azubister.net/magazin/wp-content/uploads/2012/07/Bewerbung-Vorstellung_iStock_000010060651XSmall-Kopie2-300x199.jpg

 

Donnerstag, 6. August 2015

Vom Jura- Studium in die Krankenpflege

Man stelle sich folgendes Szenario vor:

"Du bist 24. Was hast du denn so vorher gemacht?"
- "Ich habe Jura studiert."
"Oha! Und wie lang"
- "Ja, so 8 Semester, aber..."
"Was?! 8 Semester?! Und dann schmeißt du hin?"

So, oder so ähnlich, fingen in dem letzten halben Jahr öfters mal Gespräche an. Sei es mit Familie (nein, die haben natürlich dann nicht nach meinem Alter gefragt), Freunden/Bekannten oder in den Vorstellungsgesprächen.

Eines möchte ich gern vorweg nehmen, bevor ich ausführlicher werde:

Ich habe nicht geschmissen! 
So habe und werde ich es nie sehen! Aber ich fange von vorn an...

Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich immer einen sozialen Beruf ergreifen, wusste jedoch nicht recht, wo ich hin soll. Dazu noch das große Dilemma " Jetz´haste Abi, sollteste doch eigentlich auch lieber studieren...".
Wer sich ein bisschen mit den Hochschulen und den Zugangsvoraussetzungen auskennt, dem brauche ich nicht erzählen, wie schwer es ist, in Pädagogik etc hinein zu kommen. Für alle anderen: Hat man keine EINS  vorm Komma, wirds schon schwer...  

Nun gut, was kann man also noch studieren...wo man mit Menschen arbeiten kann....diesen helfen kann....Lehrer ist auch nicht so deins...aber warte mal! Da gibts doch die Menschen, in den Roben, die anderen Menschen helfen, Recht zu bekommen. Das ist es! Jura!
So oder so ähnlich, war mein Gedankengang mit naiven 20 Jahren ( falls sich da jetzt jemand wieder erkennt: wenn du so denkst, hast du im Jura Studium nichts verloren!)

Von Semester zu Semester wurde mir dann aber klar, dass ich 1. eine falsche Vorstellung hatte, und 2. mich nicht mehr wirklich in dem Beruf arbeiten sehen habe.
Nun gut, nun beendet man ja nicht gleich ein Studium, sondern hofft, dass es besser wird (bspw durch die Praktika, ...) Die Praktika bestärkten mich allerdings nur noch mehr, dass es nicht meine BERUFUNG ist, Jurist zu werden.
Deshalb kam ich nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss, mein Studium zu beenden.

Warum habe ich nun nicht "geschmissen"?

1. Geschmissen ist für mich negativ behaftet. Ich habe nicht 4 Jahre zuhause auf der Couch vertrödelt, sondern etwas für´s Leben gelernt. Ich kann Widersprüche, Anschreiben, etc ohne viel Überlegung verfassen, und bin oft noch Anlaufpunkt für kleinere juristischer Fragen von meinem Mitmenschen.

2. Habe ich das Studium freiwillig beendet und musste mich nicht durch evtl Nicht- Bestehen von Prüfungen exmatrikulieren.

3. Finde ich persönlich, dass es Mut bedarf, auch nach 4 Jahren sich und der Umgebung (damit meine ich vorallem meine Familie), dass man sich in der Berufswahl vertan hat und einen Neustart wagt.


Auch nach 8 Semestern war es für mich  nicht zu spät, meinen Berufswunsch nochmal sorgfältig zu überdenken und dann zu ändern.  Ich bin Mitte 20 und im gleichen Jahr fertig, wie meine Kommilitonin (zum Volljuristen gehören zwei Staatsexamen, dazu wiederrum nach dem 1. Staatsexamen zwei Jahre unterbezahlter Vorbereitungsdienst,...aber das führt jetzt zu weit.)

Nun fange ich endlich im sozialen Bereich an, wie ich eigentlich schon nach dem Abi vor hatte. Und seitdem ich mich exmatrikuliert und meinen Ausbildungsvertrag unterschrieben habe, bin ich ein wirklich glücklicherer Mensch!

Ich würde sagen, ich habe alles richtig gemacht :)

Diejenige, die in die Pflege will

Hallihallo und ein herzliches Willkommen auf meinem Blog!

Hier werde ich mich jetzt also die nächsten 3 Jahre auslassen. Mal mehr, mal weniger. 
Ich werde hier den Verlauf meiner Ausbildung ein wenig "dokumentieren", meine Erfahrungen teilen, mich freuen und das ein oder andere Mal mich sicherlich auch tierisch aufregen ;)

Bitte habt Verständnis, dass ich auf eventuelle (Standort-)Fragen bzgl meiner Klinik und Krankenpflegerschule nicht eingehen werde. 

So nun kurz zu meiner Person:

Ich bin 91´er Jahrgang, habe bis vor Kurzem noch in eine ganz andere Richtung studiert (dazu in einem seperatem Post mehr) und habe nun endlich meine Traum-Ausbildung gefunden. Dieses Abenteuer beginnt für mich nun ab dem 01.09.2015.

Ich freue mich sehr auf den Ausbildungsbeginn! Gleichermaßen bin ich aber auch ziemlich aufgeregt, wie alles so wird. Wie wird die Schule und die Klinik sein? Habe ich nette Mitschüler und finde ich schnell Anschluss? Hoffentlich ist das Lehrpersonal (Lehrer wie Praxisanleiter) motiviert?!
Aber diese Ängste (wenn man es denn Ängste nennen mag) sind wohl vor einem neuem Lebensabschnitt normal und ich werde sicherlich nicht alleine damit sein. Meinen neuen Mitschülern wird es wohl eben so gehen und  das wird hoffentlich etwas zusammenschweißen ;)

Wie dem auch sei, der September kann kommen! Ich bin hochmotiviert!